Jeanslöcher ausbessern

07:00 Marie 6 Comments

Auch wenn das Wetter jetzt langsam wärmer wird, kann ich mich nicht mit Löchern in meiner Hose anfreunden.
Ist mir einfach zu kalt und zugig… nängel nängel.
Den halben Winter lag meine Jeans deshalb auf dem Reparier-Stapel. Gestern habe ich die Jeans endlich geflickt und frage mich, warum ich so lang gewartet habe.
Die Methode habe ich von Adventures in Dressmaking. Wobei ich einfach mit dünnen Stoffresten arbeite und auf Vlieseline- oder wie sie nicht alle heißen- verzichte.
Am wichtigsten ist bei dieser Technik, die richtige Fadenfarbe zu wählen. Besonders bei dunklen Jeanshosen ist es schwierig, den richtigen Blauton zu treffen. Meiner Erfahrung nach sollte man lieber die hellere Farbe bevorzugen, wenn man sich nicht sicher ist.
Übrigens ist mir neulich bei einem Kommilitonen ähnliches an seiner Hose aufgefallen. Ich bin mir ziiiiemlich sicher, dass seine Hose nicht geflickt, sondern original und sogar recht teuer war. Anscheinend sehen also manche Marken diese Methode als aufwertendes Detail... whoop whoop ;)

Je nach Loch-/Rissgröße ist man nach maximal 10 Minuten fertig.

Man braucht:


zerlöcherte Jeans ;)
dünne Stoffreste, Stecknadeln
Nähmaschine, 90er-100er Nadel, Garn, Schere
 So sah mein Hosenbein vor der Reparatur aus. Die Jeans hatte beim Kauf diese willkürlichen used-look Details an denen der Stoff dünner war. Mit der Zeit kamen dann die Löcher. Für gewöhnlich krabble ich nicht so oft auf dem Boden rum. Wobei eigentlich fast mein gesamtes Basteln/Nähen zumindest zu einem großen Teil auf dem Boden stattfindet. Naja, irgendwann habe ich bestimmt genug Tischfläche, dass ich nicht mehr auf dem Boden kriechen muss.
 Zunächst einen Stoffrest großzügig zuschneiden und an den Rändern auf die gewendete Jeans stecken.
Nach Möglichkeit den Freiarm der Nähmaschine verwenden und die Hose so weit wie nötig drüberkrempeln. Es ist wichtig, sicher zu stellen, dass man allen überflüssigen Stoff vom Nähfuß fernhält, sonst hat man später große Probleme, die Nähte wieder aufzutrennen.
 Mit geradem Stich der Länge 2-3 von oben nach unten und anschließend nach schräg oben nähen.
Am besten zieht und schiebt man den Stoff mit der linken Hand und behält die andere Hand am Rückwärtsschalter.
 Je nachdem, wie dicht man die Nähte haben möchte, kann man den Vorgang beliebig oft wiederholen. Normalerweise nähe ich zweimal von rechts oben bis links unten und wieder zurück zum Anfang.
 Auf der Rückseite sieht es dann so aus.
 Anschließend vorsichtig den überstehenden Stoff abschneiden.
Nun ist alles hübsch und nirgends zieht der Wind rein.


Heute mal wieder beim Creadienstag.

6 Kommentare:

  1. So repariere ich auch Hosen... *lach*
    und wenn das Bein mal zu schmal ist, kann man es auch an der Innenseite (also die Seite ohne Kappnaht) auftrennen, nähen und dann wieder zunähen. (gerade bei Kinderhosen eine Erleichterung)

    LG
    Zottellotte Sonja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Sonja,
      Hosenbeinauftrennen habe ich auch schon in Erwägung gezogen! :D War ein kleiner Krampf, mein Hosenbein auf den Freiarm zu krempeln.
      Irgendwie war ich dann aber zu faul… Für Kinderhosen ist die Idee aber wirklich prima!
      LG

      Löschen
  2. Mein Mitbewohner nimmt immer alte Jeansstoff-Reste.Ich hab selbst noch nie drüber nachgedacht,dass man ja auch einfachen Stoff nehmen kann.Finde das sogar viel besser und es sieht wirklich nach gekauftem Used-Look aus.
    Danke für die Anregung-jetzt nehm ich meine löchrige Hose auch mal in Angriff!
    Liebe Grüße und danke für deine vielen tollen Ideen und ausführlichen Beschreibungen :)

    AntwortenLöschen
  3. Tolle Idee einfach weiss zu nehmen, so sieht es wirklich wie gewollt aus.
    Dankeschön!
    Viele Maschinen haben übrigens eine Stopffunktion, die meisten können einfach den Stoff-Transporteur versenken, bei meiner alten Privileg ist es eine Platte, die man über den Transport legt. Dann ist man nicht ständig mit dem Rückwärtshebel zugange, sondern hat beide Hände frei, um den Stoff in jede Richtung zu bewegen. Das geht dann schneller, birgt aber auch das Risiko nicht ganz so schöner gerader Nähte.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Ette,
      Ich glaube, bei meiner Maschine ist auch eine Abdeckplatte dabei. Leider ist die irgendwie verschütt gegangen, ich könnte mich so ärgern. Ich wollte auch mal dieses Näh-Malen ausprobieren und bei manchen Stoffen könnte ich auch auf den Stofftransporteur verzichten…

      Mit der Abdeckung wäre es bestimmt einfacher, und die einzelnen "geraden" Nähte sieht man ja sowieso nicht so gut, also wäre das bestimmt kein Hinderungsgrund.
      Danke für den Tipp!
      LG

      Löschen
  4. Hallo! ich bin nach laaaaaanger Recherche im Internet, wie ich denn meine Lieblingshose retten könnte, auf deine Anleitung gekommen... - JUHU und DANKE DAFÜR!!! :-)
    Frage: welche Art von Stoff hast du hier aktuell verwendet?????

    DANKE und LG
    Jessica

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über alle Kommentare und beantworte sie auch gerne ;)
Bei gezielten Fragen, könnt ihr auch gern das Kontaktformular benutzen, um eine Antwort zu erhalten.
Am "Frag Mich Freitag" beantworte ich auch theoretische Fragen zur Schnittgestaltung oder Problemen.

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.