Eine lockere Hose für den Sommer (im Labor)
Hudeliho...Letzte Woche war es ja so herrlich warm. Besonders "schön" waren die sommerlichen Temperaturen im Labor.
Kam man aus dem angenehm kühlen Spindraum und lief mit Kittel über den Hof ins Laborgebäude, hat man sich in der Sonne direkt wie angepullert gefühlt; SO warm war es... Wir haben in unserer Not zu Eisbeuteln im Nacken gegriffen, die wir gekonnt unter den Kitteln versteckt haben und so alle sehr buckelig aussahen.
Natürlich besteht im Labor die Pflicht, eine lange Hose und festes Schuhwerk zu tragen. Sollte denn mal die Flasche Schwefelsäure oder so runterfallen, möchte ich jedenfalls nicht mit Feinstrumpfhose dastehen. Daher mein Entschluss mir eine Laborhose zu nähen...
Da mir der passende Stoff auf dem Stoffmarkt vor der Nase weggegrabbelt wurde, musste ich mich schnell (und billig) neu orientieren.
Also noch schnell zu IKEA und da nichts anderes da war, habe ich halt den roten Ditte Stoff für 2 €/m mitgenommen... Bis auf zwei paar Schuhe meine einziges rotes Kleidungsstück...
Na wenn das im Labor nicht Obacht! schreit...
Viel Spaß beim Nachnähen ;)
Dauert circa 1-2 h
Es folgt eine Bilderflut ;)
Man braucht:
Stoff (ich habe 1,4 x 1,4 m)
Röhrenjeans als Vorlage
Gummiband (5-10 cm weniger als Hüftumfang)
Kreidestift, Bügeleisen, Stecknadeln
Nähmaschine, Garn, Schere, Maßband, evtl Blindstichfuß
Zu erst die umfangreichste ;) Stelle am Po messen. Schließlich muss die Hose da drüber. Für den Halt sorgt dann das Gummiband.
Für das "Schnittmuster" das eine Bein der Hose in das andere ziehen.
Den Stoff ausbreiten und beide Seiten zum Stoffbruch falten, sodass sie sich in der Mitte treffen.
Dann die Hose auflegen und mit ein wenig Nahtzugabe (das ist hier eh keine Wissenschaft) die Beininnenseite nachzeichnen. Die Seitennaht markieren und die Hose verschieben, sodass das Stoffstück breiter wird. (Am besten eher drehen, als parallel verschieben)
Gleiches Spiel mit der Rückseite. Ich brauchte noch ein bisschen mehr Umfang, als mir mein "Schnittmuster" gegeben hätte, also habe ich einfach den Steißteil verbreitert. Das vordere Hosenbein sollte wegen der Faltenlegung breiter sein. Ich habe lieber noch ein bisschen mehr Nahtzugabe zugegeben. (Die -und noch ein bisschen mehr- wurde dann aber wieder weggeschnitten).
Die Hosentaschen grob abmalen und doppellagig zuschneiden.
Hosentaschenfutter (1) ungefähr so improvisieren.
Das sind alle Teile. Von links nach rechts (oben nach unten): Hosenbund, vorderes Hosenteil, hinteres Hosenteil, vorderes Hosentaschenteil, sichtbares Hosentaschenteil, Po-Tasche
Bund zu einem Ring und Taschenteile aufeinander nähen.
Auf den vorderen Hosenteilen den Verlauf der Tasche übertragen und den Rest wegschneiden.
So werden die Taschen mit der Hose verheiratet.
Wie auf den Bilder gezeigt annähen. Eventuell die schräge Kante an den Taschen noch steppen. Die linke Stoffseite habe ich immer mit Kreidestrichen markiert.
Die aufzunähenden Taschen schmal umbügeln, (mit Blindstichfuß) rundherum nähen, anschließend auf die hinteren Hosenteile stecken und noch einmal (mit dem Blindstichfuß) rundherum gehen.
Mit diesem Nähfuß trifft man die erste Naht super genau und es geht schneller.
Vorder- und Rückteil rechts auf rechts entlang der Seiten aufeinander nähen.
Ein Hosenbein auf rechts drehen und in das andere hineinschieben.
Dann die Naht vom Steiß bis zum Bauchnabel nähen.
Einmal anprobieren und schauen, wie viel Stoff in die Falten gesteckt werden kann, damit die Hose noch über den Po geht.
Die Falten feststecken und heften.
Das Gummiband zu einem Ring nähen, den Bund zur Hälfte bügeln und das Gummiband reinfiddeln.
Dann den Bund an die Hose nähen.
Anprobieren, eventuell die Beine etwas enger nähen uuuuund fertig. Wenn das Labor vorüber ist, werde ich die Hosenbeine wohl noch etwas enger machen...
Ab zu RUMS damit :)
Wow, ich bin geplättet, das ist ja der absolute HAMMER!
AntwortenLöschenVielen Dank fürs mitknipsen, das muss ich auch mal versuchen wobei ich stark bezweifel, dass mein Ergebnis auch nur annähernd an Deine tolle Hose rankommt.
Herzlichst,
Tessa
Da kann ich mich Tessa nur anschließen...
AntwortenLöschenBoah! Ist die toll!
Liebe Grüße!
Marina
Wow du kleines Schneidertalent...oder eher großes:D Die Hose sieht klasse aus, die Farbe, der Schnitt - einfach alles:) Ist dir super gelungen das Projekt:) Und dann auch noch so günstig, da hat man doch gleich noch mehr Freude dran;)
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
http://goldkitsch.blogspot.de/
Sehr kreativ mit einem tollen Ergebnis.**! Vielen Dank für die Anleitung.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße,
Elke
Wow- sieht wirklich gut aus, vor allem das Rot gefällt mir sehr gut!
AntwortenLöschenWas ist das für eine Art von Stoff?- Ist er eher fester?
(gibts ja öfter bei IKEA...)
Dünner Baumwollstoff namens DITTE.
Löschenbuinina.blogspot.co.at
AntwortenLöschenDanke schön!!! So toll Röcke, Kleider und Shirts auch sind. Coole Chinos sieht man in den nähblogs so selten. Und schon garnicht mit Anleitung! Wie toll, toll, toll. Und deine Hose ist extraklasse, super schick.
AntwortenLöschenLieben Gruss
Steffi aus der Heide
Die Hose ist voll super! Ich hab schon so einiges genäht, aber bei Hosen, da habe ich immer noch Hemmungen!
AntwortenLöschenClaudia
Wow! Vielen lieben Dank für die tolle Anleitung.
AntwortenLöschenMeine Mama sucht seit über einem Jahr nach Hosen, die ihr passen. (durch ihr neues Gelenk ist das Knie so breit)
So werde ich ihr mal nach ein paar Hosen, die ihr passen ein paar neue nähen :-)
Herzlichst
Ich hab's ja nichts gelernt ^^ Aber trotzdem kann ich gut nachvollziehen, dass das nicht ganz der übliche Weg sein kann ;) Für Tipps bin ich auch immer dankbar ;)
AntwortenLöschenWow, echt eine tolle Hose! Das werde ich sicher auch mal probieren! Vielen Dank für deine Anleitung!!!
AntwortenLöschenLG Mary
Eine schoene Hose und eine tolle und und gut verständliche Anleitung hast du gemacht! Habe mich daran orientiert und bei mir ist- durch Stoffmangel und dem bevorstehenden Sommer eine Short herausgekommen! lg, Anja
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