Wenn EIN Post jemals das
Label >>fail<< verdient hat, dann dieses Projekt.
Mein. Gott.
Aber ich hab durchgehalten...
Irgendwie hatte ich dieses Jahr Lust darauf, einen Adventskalender zu nähen, den man immer wieder neu befüllen könnte.
Bei mir gab es früher eine Kette mit weihnachtlichen Jutestrümpfen, die mit Kleinigkeiten befüllt wurden.
Ich hab dann auf Pinterest ein wenig gestöbert und mir überlegt, dass ein etwas skandinavisch anmutendes Winterdorf ja vielleicht nett wäre. Und nicht so "in your face" Weihnachten...
Ich wollte gern was mit Sticken und dreidimensionalen Häuschen machen, die genug Platz für Kleinigkeiten bieten, aber auch irgendwie den Kalender nicht ultra groß werden ließen. Ich bin jetzt hinterher nicht ganz happy mit dem Resultat bezogen auf die Größe. Die Häuschen hätten für das gewählte Format etwas größer werden können... Oder aber näher zusammenrücken und dafür den Kalender etwas platzsparender machen.
Den Aufhängemechanismus finde ich aber recht clever von mir... Die wenigsten haben vermutlich einsame Nägel in der Wand, die das ganze Jahr nur auf den Adventskalender warten.
Durch die doppelte Schnur hat man die Wahl, ob man den Kalender einfach an einen Haken hängt, oder eben links und rechts über die Türecken.
Schließen lässt sich die Tür dabei immer noch.
Ich hatte überlegt, ob ich an jede Dachspitze eine Schlaufe und korrespondierend dazu einen Knopf auf den Kalender nähen sollte, damit man das echte "Türchen öffnen" - Gefühl hat und die Häuser nicht so unförmig wären...
Ich denke, ohne geht auch. Aber falls wer noch nach Ideen zum Schließen sucht, so hätte ich es gemacht.
Das Projekt an sich war irgendwie ein halbes Drama... Wer schadenfroh ist und lachen möchte, aus meinen Fehlern lernen will, oder einfach nur Interesse hat, darf gern weiterlesen. Der Rest scrollt weiter und studiert bloß Bildchen ;)
Manchmal sollte man einfach den Wink verstehen und sich nicht an Projekten festbeißen. Zum Start lief SO viel schief, dass es echt lächerlich war.
Zunächst war ich immer davon ausgegangen, dass es sinnvoller wäre, einen Laserdrucker zu besitzen, um Transferfolien bedrucken zu können. Entweder hat sich da was auf dem Markt geändert, oder ich hatte mich damals bei der Druckeranschaffung geirrt. Recherchieren war damals nicht nötig, ich wusste ja beeeeestens Bescheid...
Als ich jedenfalls bestellen wollte, gab es eigentlich nur Folien für Tintenstrahldrucker.
Nach einigem hin und her Überlegen bestellte ich also davon welche und telefonierte dann fröhlich verschiedene Copyshops ab, ob die auch farbige Tintenstrahldrucker hätten, da ich die Seite voll ausnutzen und noch andere Motive drucken wollte. War jetzt auch nicht SO leicht, jemanden zu finden...
Das Drucken an sich war kein Problem. War zwar teurer als erwartet, aber seis drum...
Zu Hause dann irgendwann am Abend hingesetzt und Testläufe gestartet.
Zum. Glück. Ey.
Die Anleitung riet dazu, auf ein Bügelbrett zu verzichten, und lieber einen Kissenbezug o. Ä. auf den Boden glatt zu bügeln und anschließend die Folie auf das gewünschte Textil.
Nu hab ich gedacht, ich nehme gleich den Stoff, dann ist der schon geglättet für später.
Also Häuschenstoff genommen, auf den Boden ohne Dampf aber auf Stufe 3 gebügelt, weil es so in der Anleitung stand.
Roch schon etwas komisch...
Nuja...
Dann also einen Probefetzen mit Bügelfolie versehen. Angebügelt.
Das Bügeleisen roch stark überhitzt.
Der Untergundstoff KLEBTE an den Dielen und riss beim Abziehen mittig auseinander.
Die Bügelfolie war verbrannt.
Die Dielen sahen halb lackverklebt, halb abgesplittert aus.
Das Bügeleisen durchgeschmort und fortan komplett hinüber.
Top.
Super Start.
Ich kratzte noch die braungekohlte Transferfolie vom ebenfalls halb verbrannten Stoff. Darunter war auch alles braun und nicht zu gebrauchen.
Ich startete noch verschiedene Testläufe mit einem Bettbezug aus guter Ikea Baumwolle als Unterlage, traute mich aber nicht mehr, die nötige Hitze flächig mit dem Ersatzbügeleisen aufzubringen.
Ich Depp hatte beim Auswählen der Stoffe vergessen, dass ich mich gegen Canvas und für ein Polyestergewebe entschieden hatte. Dass das schmilzt war eigentlich zu erwarten, aber gar nicht in meinem Kopf vor lauter Druckerfolienentscheidungen.
Der mintgrüne Canvas sollte übrigens auch nur bei Stufe 2 gebügelt werden....
Die Folie löste sich bei dieser vergleichsweise niedrigen Temperatur nur schwerlich, also bügelte ich punktuell auf Stufe 3. Immer vorsichtig, um nichts zu schmelzen oder zu verkohlen. Folie löste sich kaum. Ewig viel Zeit ging drauf....
Als ich dann mal die Trägerfolie lösen konnte, hielt ich es für sinnvoll, sie mit Schnittmusterpapier zu fixieren, da ja eine Seite wachsig ist. Ja... Hat sich ganz wunderbar und extrem schnell aufs Papier übertragen lassen.
100 Punkte.
Neuer Versuch. Wieder ewig bebügelt. Dann halt lieber mit der Baumwollbettwäsche als Puffer fixieren... Ja... Hat sich ganz wunderbar und extrem schnell auf den Bettbezug übertragen lassen.
1 000 000 Punkte.
Dann hatte ich die Nase voll, weinte vielleicht ein bisschen ob der verschwendeten Zeit, den zerstörten Materialien und dem eigenen Unvermögen und entschied mich, therapeutisch zu Stoffmalfarbe und Pinseln zu greifen.
Das dauerte auch ewig... Wobei ich nicht sagen könnte, ob die vorsichtig-aufbügeln-und-abknibbeln-Methode schneller gewesen wäre. Zumal dabei immer noch ein heller Rand geblieben wäre... Aber das Malen war ganz angenehm und so konnte ich auch bei der Häusergestaltung mehr variieren.
Übrigens... Fail Nummer... 7? Beim Häuschenstoff hatte ich mich auch krass verkalkuliert und einfach mal viel zu viel gekauft ^^ für die Anleitung habe ich die Menge angepasst.
Nun zur Anleitung...
zeitlich... kann ich diesmal echt nichts genaues sagen. Es hat einiges an Zeit aufgrund der Problemchen gebraucht. Aber ich habe mir auch Zeit gelassen. Und wenn so ein Häuschen erstmal fertig ist, dann fühlt sich das gut an :)
Schätzungsweise (abzüglich der Pinselarbeiten) 8? 10? Stunden? Das Malen hat fast eine Staffel Life in Pieces beansprucht :)